Slowenien

Slowenien Tourenwoche vom 26. Juli - 02. August
Die Idee nach Slowenien zu reisen, entstand 2022 auf dem Weg Kroatien. Lediglich bekannt als Transitland (Richtung Balkan) wird dem noch jungen europäischen Staat ( seit 2004 ) nicht gerecht, oder ?

Die Anreise nach Mittersil im Pinzgau in Österreich führt durch das obere Donautal, Vorderriss, Aachensee und der anspruchsvoll zu fahrenden Zillertaler Höhenstr. und dem Gerlospass bis zum Hotel Gasthof Heizmann. Die Motorräder parken trocken in der Hotel Garage, während wir das letzte freie Doppelzimmer beziehen.

Am nächsten Tag sind die Regenwolken verzogen, so dass sich die Fahrt morgens über den Großglockner mehr als lohnt. Durch die Übernachtung im Pinzgau können wir mit der Gästekarte des Hotels ohne Maut die Großglockner Hochalpenstr. befahren. Weiter durchs Mölltal und über den Wurzenpass erreichen wir Slowenien am frühen Mittag. Unseren Plan am Bohinj See im Triglav Nationalpark zu übernachten, müssen wir rasch aufgeben. An diesem See und um den Bleder See sind keine Ünterkünfte zu finden. Slowenien ist längst kein Geheimtipp mehr. Erst mal einen Kaffee trinken und neu orientieren: Ca. 60km weiter finden wir eine nicht einfach zu buchstabierende Unterkunft: Okrepčevalnica Kurn'k :-) bei Cerkno. Ein Volltreffer. Die Bikes stehen trocken, das Zimmer ist ausreichend groß - das Frühstück auch - Spontan bleiben wir zwei Tage hier. Die Preisgestaltung in Slowenien schont auch noch die
Reisekasse ( 0,5l Lasko Bier 2,50€, ein Glas Wein 1€, Benzin 1,45€ ).

Am dritten Fahrtag stehen am Ende des Tages "nur" 210km auf der Uhr. Tolmin Schlucht ( Tolminska Korita ) zu Fuß zu besuchen hat sich definitiv gelohnt. Soca Tal, Vrsic Pass ( höchster Straßenpass des Landes 1611m ü.NN.) und Kranjska Gora sind die Highlights dieses Tages.

Endlich soll nun auch die Zeltausrüstung zum Zuge kommen. Nach einigen Telefonaten haben wir einen Platz gefunden: ECO Camp Supot. Fahrerisch sehr abwechslungsreich, morgens aus dem Triglav Gebirge kommend, stehen wir mittags am Mittelmeer. Piran und Portorož sind die bekannten Küstenstädte. Entsprechend voll ist es hier. Auf 40km slowenischer Küstenlinie drängeln sich die Sonnenliebhaber. Das in der Nähe liegende Gestüt Lipica ist eines der der wichtigsten Kulturdenkmäler Sloweniens. Auto und Motorräder dürfen mit 30km/h an den weitläufigen Pferdekoppeln vorbeifahren. Mit etwas Glück, kann man diese schönen Tiere sehen. Nach weiteren 25km erreichen wir auf nicht asphaltierten Wegen das Camp Supot. Dieser Platz wird uns in vielfacher Hinsicht in Erinnerung bleiben. Einer der besten Campingplätze, die ich je besucht habe. Wer Natur liebt, ist hier richtig. Das gilt auch für ganz Slowenien.

Nach einer gewittrigen Nacht im Zelt fahren wir am Tag 5 wieder in die Berge. Vorbei an unzähligen Bächen und Flüssen, auf und ab, vorbei an einer tollen grünen Landschaft mit herzlichen Menschen erreichen wir das ruhige Logarska-Tal,  eines der schönsten alpenländischen Gletschertäler in Europa nach ca. 310km Fahrstrecke. Mit einem kalten Lasko Bier werden wir am Šmica Campground bei Luce empfangen. Ein beschauliches, authentisches Bergsteigerdorf in den östlichen Ausläufern der Kamnik-Savinja-Alpen. Leider können wir nur 2 Tage bleiben.

Es wird wieder Zeit auch etwas mit den eigenen Füßen zu tun. Nach der kurzen mautpflichtigen ( 5km, 5€) Fahrt zur Logarska Dolina, schließt sich ein 10min Fußmarsch zum Rinka Wasserfall an, der als Quelle der Flusses Savinja gilt. Ganz oben gibt es eine Bar. Kaffee obligatorisch. Weitere fahrerische Highlights sind der in der Nähe liegende Paulitsch Sattel ( slow.: Pavličevo sedlo ) mit 1338m und daneben der Seeberg Sattel mit 1213 m an der Grenze zu Österreich. Natürlich fahren wir auch die Solčava-Panoramastraße. Bei einer Gesamtlänge von 37 km sind atemberaubende Ausblicke auf die östlichen Karawanken zu bestaunen. Weitgehend ohne Asphalt folgen wir der berühmtesten Panoramastraße Sloweniens ca. 20km.

Am Tag 7 gehts es wieder Richtung Norden. Dunkle Wolken hängen tief in den Alpen. Noch trocken durch die Gurktaler Alpen, beginnt es am Sölk Pass ( 1788m ) heftig zu regnen. Wir sind froh, im Salzkammergut am Dachstein eine Unterkunft im Gosauer Hof beziehen zu können. Die spektakuläre Bergwelt ringsum, läßt sich nur erahnen.

Heimreise am Tag 8 der Tourenwoche: Am Ende des Tages stehen 610km auf dem Tageskilomterzähler. Einigermaßen trocken erreichen wir heimische Gefilde gegen 20:30 Uhr. Ein "Einlaufbier" darf nicht fehlen.

ein beeindruckendes Land mit sehr viel Natur, sehr vielen Bergen und Tälern und noch mehr Bächen und Flüssen. 300km von den Bergen ans Meer. An Vielfalt kaum zu überbieten


 - eine sehr lohnenswerte Reise -


Dank auch Mister Z. fürs Mitfahren, Mitplanen, Zelten wollen, fürs langsam Starten und mal falsch abbiegen und das Durchhaltevermögen auch für 600km Tagesetappen

gefahrene Strecke ca. 2750km

Nachtrag: Zwei Tage nach unserer Abreise wurden im Land schwere Schäden angerichtet. Von der schweren Unwettern und Hochwasser sind zwei Drittel des Landes betroffen. Unfassbar - Unfassbar traurig.

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